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von Hoetmar


RÖMERVILLA GRENZACH
 
 


 
 

Licht erweckt Bilder zum Leben

Malerei und Leuchteninstallation in römischen Ruinen


 
 

Grenzach - Wyhlen

Licht aus, Leinwand an : Ein spektakuleres visuelles Aha-Erlebnis erwartet die Besucher der Ausstellung des Berliner Künstlers Norbert von Hoetmar in der Grenzacher Römervilla. Hoetmar hat 17 Leinwandbilder, alle zwei Meter hoch, zwischen den alten römischen Mauern aufgestellt und erweckt die Farben und Formen erst mittels Leuchtstoffröhren zum Leben. Die zuvor statischen Bilder, die tagsüber abstrakt wirken, werden durch raffinierte Lichtinszenierung zu dynamischen, veränderlichen Licht - Bildern in wundervoll farbiger Leuchtkraft

„Malerei der vierten Art" nennt der Berliner Künstler seine Erfindung, die auch Kunstfreunde zum Staunen bringt, die glauben, schon alles gesehen zu haben. In der abgedunkelten Römervilla, zu mystischen Klängen und sphärischer Musik schaltet Norbert von Hoetmar die Lichtfluter und die Leuchtstoffröhren an, die sich hinter den Leinwänden verbergen. Derart von außen angestrahlt und von innen beleuchtet, geben die transparenten Leinwände ihre tiefen Schichten frei, entfalten ein faszinierendes Farben- und Formenspiel. Was bei Tageslicht als abstrakte weiße Fläche erscheint, mit nur zart angedeuteten Gittermustern, bekommt durch Hoetmars Licht-Einfälle unglaubliche neue Formen. Wie wenn erstarrtes Eis plötzlich auftaut, erblickt man auf den erleuchteten Leinwänden fantastische farbige Formen, Figuren oder Naturstrukturen. Es ist ein magisches „Event", das Norbert von Hoetmar mit seinen lichtgesteuerten Bildern inszeniert, eine ereignishafte Installation von Licht, Kunst, Klang, Raum und Zeit, die weit über die herkömmlichen Dimensionen der Malerei hinausgeht. Der Berliner Künstler simuliert mit dem zu- und abnehmenden Licht, das von Bild zu Bild wandert, den Wechsel von Tages- und Nachtlicht. Hoetmars Malerei der besonderen Art basiert auf einer ungewöhnlichen Technik mit vielen Acrylfarbschichten. Erst die unsichtbar angebrachten Leuchtstoffröhren bringen die tieferen Farbschichten und die gegenständlich- figürlichen Motive zum Vorschein. Was auf den Betrachter wie von Zauberhand erscheint, ist technisch mit einem gigantischen Aufwand verbunden und konzeptionell genau ausgetüftelt. Hoetmars Idee geht dahin, der Malerei über die Fläche hinaus mehr Dimensionen von Tiefe und Bewegung zu verleihen und sich mit dem Phänomen Licht und Zeit auseinanderzusetzen. Die gemalten Bilder werden so einem steten Prozess der Veränderung und Bewegung unterworfen, werden „lebendig". Es ist auch ein reizvolles Spiel der Verhüllung: Man kann nicht gleich erkennen, was sich hinter der Oberfläche verbirgt.

In anderen ausgestellten Arbeiten zeigt Hoetmar seine Herkunft von der figürlichen Malerei. Die Bilder in Mischtechnik auf Papier sind oft aus dem Aktzeichnen heraus entstanden, zeigen Figuren wie Aktmodelle im Bademantel oder eine Tänzerin, spontan, intuitiv, voller Schwung und Bewegung. Um den vollen Effekt und die Wirkung der Lichtkraft-Bilder genießen zu können, empfiehlt sich ein Ausstellungsbesuch gegen Abend.

 

Roswitha Frey

Bis 6. November, Samstag und Sonntag 16-29 Uhr

 

 
 

Figürliche Malerei und faszinierende Licht-Bilder zeigt der Berliner Künstler Norbert von Hoetmar in der Grenzacher Römervilla.

 

 


 
 
 
 

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von Hoetmar, Berlin, Germany